Konzentrationskiller: Was hindert mein Kind am Lernen?
Welche Dinge die Konzentration stören und wie man sie umgeht
Konzentrationskiller 1: Fehlende Zeit und Ruhe
Gerade in der Pubertät, wenn das Interesse am aktuellen Lernstoff sowieso oft nur mäßig ist, schweifen die Gedanken schnell ab. Der Blick aus dem Fenster kann dann plötzlich spannend sein wie ein Krimi. Hinzu kommt, dass das Leben der Kinder heute sehr reich an attraktiven Ablenkungen ist, die sie daran hindern, sich zu konzentrieren. Fernsehen, Computer, DVD, Handy, aber auch die vielen Freizeitmöglichkeiten stehen immer in Konkurrenz zum „langweiligen“ Lernen. Verbunden mit all diesen Angeboten ist nicht selten ein straffer Zeitplan, ohne den das oft hektische Abarbeiten von Sportkursen, Musikunterricht etc. gar nicht möglich wäre. Im Unterschied zu diesen meist kurzweiligen Freizeitaktivitäten ist im positiven Sinne Lernen eine langweilige Tätigkeit. Der Spaß am Lernen kommt in der Regel nämlich erst dann, wenn sich Ihr Kind richtig in den Lernstoff „hineingefressen“ hat, wenn es Inhalte und Zusammenhänge im tieferen Sinne zu verstehen beginnt. Dazu braucht Ihr Kind aber, wie jeder andere Mensch auch, ausreichend Zeit statt nur ein Zeitfenster und einen ruhigen, störungsfreien Ort zum Arbeiten.Konzentrationskiller 2: Fehlende Pausen
Häufig überschätzen Eltern die Konzentrationsfähigkeit Ihrer Kinder. Wie viele andere Fähigkeiten entwickelt sich dieses Vermögen erst zunehmend mit dem Alter. Die folgenden Zahlen sind Durchschnittswerte:
Konzentrationsdauer von Kindern
- 5 bis 7 Jahre: ca. 15 Minuten
- 8 bis 9 Jahre: ca. 20 Minuten
- 10 bis 12 Jahre: ca. 25 Minuten
- ab 12 Jahre: ca. 30 Minuten
- Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es je nach Alter – aber spätestens alle 30 Minuten – eine Pause machen sollte. Fehlt diese Lernpause, sinkt danach die Konzentration weiter ab. Ausnahme: Ihr Kind arbeitet gerade hoch konzentriert und interessiert – dann bitte nicht unterbrechen.
- Ihr Kind sollte sich vorab überlegen, mit welchen Tätigkeiten es diese Pausen sinnvoll füllen möchte, z.B. ein Musikstück hören, etwas trinken, ein kurzer Spaziergang. Fernsehen oder Computerspiele sind weniger sinnvolle Pausenfüller, weil Ihr Kind dabei kaum nach fünf Minuten ab brechen wird. Zudem können diese Tätigkeiten das Speichern des zuvor gelernten Lernstoffs beeinträchtigen.
- Je länger die Lernzeit dauert, umso länger dürfen auch die Pausen werden, jedoch nicht unbedingt länger als zehn Minuten. Wenn Ihr Kind einverstanden ist, dann können Sie die „Zeitansage“ spielen und Beginn und Ende der Pausenzeiten bekannt geben.